Das Freispiel
Das Freispiel
Kinder brauchen Gelegenheiten zum Spielen, um ihren Interessen nachzugehen und Dinge auszuprobieren. Die Zeit ist begrenzt, in der Kinder die Fähigkeit besitzen, sich im Spiel fallen zu lassen. Das Besondere daran ist, dass sich Kinder intuitiv genau die Beschäftigung aussuchen, die ihnen in ihrer Entwicklung guttut. Lernen findet spielerisch, freiwillig und intensiv statt. Das Freispiel regt die ganzheitliche Entwicklung an. Ohne vorgefertigtes Spielzeug entwickeln Kinder aus ihrem eigenen Impuls heraus ein Spiel. Kinder erleben unmittelbar kleine Erfolgserlebnisse, und diese stärken ihr Selbstvertrauen. Im Zusammenspiel mit anderen Kindern wachsen die sozialen und emotionalen Kompetenzen, denn sie müssen kooperieren, sich arrangieren und miteinander sprechen. Dabei werden die eigenen Ideen nicht immer angenommen. So wächst ihre Frustrationstoleranz. Das Freispiel regt nicht nur zur Bewegung an, sondern kann auch zur Ruhe und Entspannung führen.
Die pädagogische Fachkraft übernimmt im Freispiel eine beobachtende Rolle, zeigt Präsenz, bietet sich als interessierte Ansprechperson an und unterstützt bei Bedarf. Im Freispiel liegt der Fokus auf der wertfreien Beobachtung, um herauszufinden, was das Kind aktuell beschäftigt und interessiert.
Darauf aufbauend können Bildungsprozesse der Kinder und das eigene pädagogische Denken und Handeln in einem Zusammenhang gebracht und reflektiert werden. Die Erkenntnisse, die durch das Beobachten in der Freispielphase gewonnen werden, sind auch für das Team nützlich. Pädagogische Handlungsweisen und Abläufe können gemeinsam reflektiert, überprüft und optimiert werden.
(Quelle: Zeitschrift Kindergarten Heute – Artikel „Lernen auf bestmögliche Art – Das Freispiel in der Kita 6/7_2022)